außerirdischenentführungsopfer

2013, ca. 160 x 400 cm, Tusche + Papier + Holz
Die Tuschbilder dokumentieren den Fall von Betty und Barney Hill. Um dem in den USA der 60er Jahre herrschenden Rassismus zu entfliehen unternimmt das gemischtrassige Paar einen Erholungsurlaub. Auf dem Rückweg werden die beiden nach ihrer eigenen Schilderung von Außerirdischen entführt. Unmittelbar nach dem Vorfall können sie sich an nichts erinnern. Die Vorkommnisse werden erst durch regressive Hypnose wieder ans Licht befördert. Im Internet finden sich Originalaufnahmen dieser Sitzungen.
Die von Betty und Barney benutzten Bilder scheinen als Archetyp das Muster für zukünftige Entführungen zu liefern. Ähnliche Vorfälle werden sich in den nächsten Jahrzehnten häufen. Überall auf der Welt tauchen Reporte über derlei Ereignisse auf. Der Fall hat seinen Widerhall in den Medien gefunden, deren Lesart zum Teil die komplette Geschichte der Opfer adaptiert, andererseits aber auch nach weniger abwegigen Ursachen sucht und beispielsweise von einem rassistischen Gewaltakt ausgeht, den die Opfer auf diese Art verarbeiten. Die Vorfälle markieren eine Zeit im Umbruch, die eine ausufernde Heterogenität zur Folge haben wird. Die Möglichkeit des Auflösens von festgeschriebenen Identitäten und alten Normsystemen befördern eine Transgression auf allen Ebenen der Gesellschaft. Alte Narrationen werden aufgebrochen.
Die Arbeit besteht aus 16 einzelnen Bildern, die zu jeder Ausstellung neu angeordnet werden. Es ist eine nonlineare Ordnung, die im Zusammenhang mit den Bildunterschriften, welche Texten über den Fall entnommen sind, an Comicseiten erinnert. Das Aquarellieren mit Tusche steht hier ebenfalls für das Auflösen von tradierten Definitionen, bezüglich Malerei und Zeichnnung. Es bewegt sich nach Walter Benjamin in einem Zwischenraum. Wie die Zeichnung auch wird das Aquarellieren im Gegensatz zur Malerei nicht als eine vollendete Kunst betrachtet und wirft somit auch bezüglich dieser Form die Frage nach Low und High Art auf.